Das digitale Glücksmagazin

Logo Happiness meets Life
gemeinsam Entspannen

Gemeinsam entspannen oder lieber alleine? – Finde deinen persönlichen Entspannungsweg

Wann ist es besser, sich alleine zurückzuziehen und wann fördert gemeinsam Entspannen das Glück?

Die Frage, ob es besser ist, alleine zu entspannen oder gemeinsame Momente der Ruhe zu teilen, ist so alt wie die Entspannung selbst. Beides hat seine Vorteile und trägt auf unterschiedliche Weise zu unserem Glück und Wohlbefinden bei. Doch welche Art von Entspannung fördert unser inneres Gleichgewicht und unterstützt uns dabei, den Alltagsstress zu bewältigen? Schauen wir uns die verschiedenen Facetten an und untersuchen, wann du am besten alleine und wann du gemeinsam entspannen solltest.

Allein entspannen: Der Weg zu innerer Ruhe und Achtsamkeit

Allein zu sein kann für viele Menschen eine Quelle der Erholung und des seelischen Ausgleichs sein. Es gibt zahlreiche Studien, die zeigen, dass Zeit für sich selbst zu nehmen, das Stressniveau senken kann und auch die Kreativität fördert. Besonders in Zeiten hoher Belastung oder emotionaler Anspannung kann der Rückzug in einen ruhigen Raum helfen, die Gedanken zu ordnen und neue Energie zu tanken.

Eine Studie, die in Frontiers in Psychology veröffentlicht wurde, ergab, dass Menschen, die regelmäßig Zeit alleine verbringen, eine erhöhte Fähigkeit zur Selbstregulation und Stressbewältigung entwickeln. Sie lernen, besser mit ihren Gefühlen umzugehen und fühlen sich insgesamt ausgeglichener, da sie ihre Emotionen ohne äußeren Einfluss verarbeiten können. Der Aufenthalt in einer ruhigen Umgebung, frei von Ablenkungen, fördert die Selbstreflexion und hilft dabei, psychische Belastungen abzubauen und das innere Gleichgewicht zu finden. [1]

„Alleinsein ist eine Gelegenheit zur Selbstreflexion und inneren Heilung“, sagt die Psychologin Dr. Susan Albers, die sich mit den Vorteilen der Achtsamkeit beschäftigt. „Es ermöglicht uns, uns von den äußeren Einflüssen der Welt zu lösen und wieder zu uns selbst zu finden.“ [2]

Gemeinsam entspannen: Das soziale Wohlbefinden stärken

Andererseits hat gemeinsames Entspannen eine ganz andere Wirkung auf unser Wohlbefinden. Wenn wir mit anderen zusammen sind, teilen wir nicht nur den Moment der Ruhe, sondern auch die Freude an der Verbindung und Zugehörigkeit. Gemeinsame Erlebnisse stärken soziale Bindungen und fördern das Gefühl der Verbundenheit. Diese positive soziale Interaktion ist ein entscheidender Faktor für unser langfristiges Glück und unsere Zufriedenheit.

Forscher haben herausgefunden, dass Menschen, die regelmäßig Zeit in sozialen Aktivitäten verbringen, eine höhere Lebenszufriedenheit und weniger Symptome von Einsamkeit aufweisen. In einer Studie des Journal of Social and Personal Relationships wurde festgestellt, dass die Unterstützung von Freunden und Familie, besonders in stressigen Zeiten, das allgemeine Wohlbefinden fördert. Gemeinsames Entspannen schafft nicht nur physische Erholung, sondern auch emotionale Unterstützung. [3]

„Es sind die sozialen Bindungen, die unser Wohlbefinden langfristig beeinflussen“, erklärt der Soziologe Dr. John Cacioppo, ein führender Experte auf dem Gebiet der sozialen Neurowissenschaften. „Gemeinsam zu entspannen stärkt das Gefühl der Zugehörigkeit und des Glücks, was uns hilft, ein erfülltes Leben zu führen.“ [4]

Der finnische Ansatz: Allein und gemeinsam entspannen

In Finnland ist das Alleinsein ein weit verbreitetes und gesellschaftlich akzeptiertes Konzept. Besonders in der finnischen Kultur ist es nicht nur normal, sondern auch wichtig, Zeit für sich allein zu haben. Finnland ist bekannt für seine „Sisu“-Mentalität – die Fähigkeit, auch in schwierigen Zeiten standhaft zu bleiben – und dazu gehört oft der Rückzug in die Stille, um sich zu sammeln und Kraft zu tanken.

Das Konzept der „Kaffepaussi“ (Kaffeepause), eine der beliebtesten Traditionen in Finnland, symbolisiert jedoch auch das gemeinsame Entspannen. Diese kurzen Pausen werden oft in der Gesellschaft von Kollegen oder Freunden verbracht und bieten eine Gelegenheit, sich zu entspannen, zu plaudern und zu verbinden. In einer Gesellschaft, in der das Alleinsein so geschätzt wird, gibt es auch einen starken Wert auf die sozialen Momente des Zusammenseins.

Ob du also ein finnisches „Kaffepaussi“-Moment mit Freunden teilst oder die Ruhe im Wald suchst, der Mix aus beidem kann dir helfen, das richtige Gleichgewicht für deine eigene Entspannung zu finden. Die finnische Kultur zeigt uns, dass beides seine eigene Bedeutung hat – sowohl das Alleinsein als auch das gemeinsame Entspannen.

Wann solltest du dich zurückziehen, und wann solltest du teilen?

Letztlich kommt es darauf an, wie du dich in einem bestimmten Moment fühlst. Wenn du gestresst oder erschöpft bist, kann ein Moment der Stille und des Alleinseins helfen, deine Batterien wieder aufzuladen. Wenn du hingegen das Gefühl hast, soziale Unterstützung zu brauchen oder einfach nach einer Möglichkeit suchst, das Leben in vollen Zügen zu genießen, kann gemeinsames Entspannen der Schlüssel zum Glück sein.

Der richtige Zeitpunkt und die richtige Balance zwischen Alleinsein und gemeinsamen Momenten hängt von deinem persönlichen Bedürfnis ab. Manche Menschen finden Ruhe in der Gesellschaft von anderen, während andere diese Ruhe in der Einsamkeit suchen. Beide Wege sind wertvoll und können dich auf deinem Weg zu mehr Glück und innerer Zufriedenheit begleiten.


Ausgabe 03/2025 World Happiness Report 2025

World-Happiness-Report 2025

Hier kommst du zur gesamten Ausgabe und allen Inhalten des Glücksmagazins.


Quellen:

[1] Bouchard, L., et al. (2022). Solitude and Mental Health: A Review of the LiteratureFrontiers in Psychology, 13, 939640. https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC10969128/

[2] Creswell, J. D., et al. (2017). Mindfulness Interventions: An Overview of the Current State of ResearchPsychological Science, 28(7), 956-963.
 https://journals.sagepub.com/doi/abs/10.1177/0956797617691199

[3] Umberson, D., et al. (2020). Social relationships and health: A flashpoint for health policyPsychology and Aging, 35(3), 310-322. https://doi.org/10.1037/pag0000419

[4] Cacioppo, J. T., et al. (2015). Social relationships and health: A flashpoint for health policy. Psychological Science in the Public Interest, 15(1), 1-58. https://doi.org/10.1177/1529100615569279

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert