Das digitale Glücksmagazin
Soziale Kontakte sind die Grundlage unseres Glücks. Sie gehören zu den wichtigsten Faktoren, die unser glücklich sein bestimmen. Familie, Partnerschaft, Freundschaft – sind Bereiche, die demnach essentiell für unser Leben sind. Und diese gilt es zu hegen und zu pflegen. Gerade zur Weihnachtszeit denkt man endlich mehr über die Familie und Freundschaften nach. Es ist eine emotionale Zeit, die wir versuchen sollten als diese GEMEINSAM zu genießen. Nicht mehr und nicht weniger!
Die Zufriedenheit des Menschen ist weit weniger von den Genen bestimmt, als bisher angenommen. Viele Studien belegen, dass jeder Mensch sein Glück durch private und berufliche Entscheidungen selbst beeinflusst. Dazu habe ich bereits in der ersten Ausgabe des Glücksmagazins im Beitrag „Definition von Glück“ ausführlich berichtet.
Im Grunde hängt unser Wohlbefinden von den Lebensumständen in fünf zentralen Bereichen ab:
Die Erfolgsfaktoren eines glücklichen Lebens sind vor allem eine gute Partnerschaft, soziales Engagement und Freundschaften. Außerdem leben uneigennützige Menschen, die sich sozial oder politisch engagieren, glücklicher als Personen, die die eigene Karriere verfolgen und nach materiellen Zielen streben. Menschen sind am zufriedensten, wenn sie von Freunden umgeben sind.
Prof. Jan Delhev (Universität Magdeburg) hat als Ergebnis seiner vielen Umfragen und Studien eine Glücksformel entwickelt. Er sagt, wer in den drei Kategorien Haben, Lieben und Sein gut aufgestellt ist, eine gute Chance hat, ein glückliches Leben zu führen.
Glück = 1/3 Haben + 1/3 Lieben + 1/3 Sein
Das bedeutet, nach Delhy sind wir dann glücklich, wenn wir folgende Kriterien erfüllen:
Objektiv gesehen geht es Deutschland gut, wenn es um Einkommen, Status und gesellschaftlichen Wohlstand geht. Unsere Bedürfnisse im Bereich HABEN sind weitestgehend abgedeckt. Allerdings wirken sich unsere guten Lebensbedingungen nur zum Teil auf unser (subjektives) Wohlbefinden aus. Denn die anderen beiden Bereiche LIEBEN und SEIN haben noch Nachholbedarf. Und die Schwächen in Bereichen können nicht durch Stärken in anderen ausgeglichen werden. Sie existieren unabhängig voneinander.
Hier passt: „Geld allein macht nicht glücklich.“
Und genau das ist auch zur Weihnachtszeit ein extrem wichtiger Punkt. Es kommt eben nicht auf teure Geschenke oder das perfekte Fest an. Es geht um gemeinsame Zeit, kostbare Stunden und ein Miteinander. Die Weihnachtszeit sollten wir nutzen, um näher zusammen zu rücken. Gerade in einer Zeit wie dieser, in der wir durch einen Virus oft eingeschränkt werden und unsere sozialen Beziehungen reduzieren müssen.
Oberflächlichkeit und Konkurrenzdenken sowie eine erfolgsgeprägte Gesellschaft bestimmen oft und in vielen Bereichen unser Handeln und unsere Entscheidungen. Tue ich etwas, weil es für mich gut ist, weil es mir guttut oder vielleicht doch, weil es besser für mein Image ist – Weil ich dann besser dastehe? Tue ich es, weil es von mir verlangt oder von mir erwartet wird?
Vielleicht denkst du mal an das vergangene Jahr zurück. Wieso hast du bestimmte Entscheidungen wirklich getroffen? Und vor allem; Wieso hast du Zeit mit bestimmten Personen verbracht?
Und leider treffen wir viel zu oft eben Entscheidungen nicht, weil wir es wirklich wollen, sondern weil der Druck von außen es nicht anders zulässt. Zumindest sind wir in dem Moment davon überzeugt. Und auch in unseren sozialen Beziehungen lassen wir uns viel zu oft blenden und entscheiden eher zum Wohl unseres Ansehens, als unserem eigenen Selbst zuliebe.
Soziale Beziehungen sind oft oberflächlich und „nebenbei“. Ein riesiger Freundeskreis, viele Bekannte, gute Geschäftsbeziehungen. Aber sind dies auch echte soziale Kontakte? Kontakte, die dir selbst guttun?
Es ist eben nicht: HABEN + ein Bisschen LIEBEN + ein Bisschen SEIN.
Wochenende = Zeit im Mökki (Wochenendhaus) verbringen. Dann wird Holz gehackt, gegärtnert, geschwommen und mehr. Mit der Familie oder allein – irgendwo im Nirgendwo, weit weg vom nächstgelegenen Nachbarn. Der Traum eines jeden Finnen. Das Alleinsein wird sozusagen richtig zelebriert. Dabei bedeutet allein sein zwar auch nur für sich zu sein, aber im Grunde allein mit den Liebsten.
Man bleibt unter sich, auch in der Weihnachtszeit. Und das ist es, was für mich den Unterschied zu uns Deutschen ausmacht. Sicherlich haben die Finnen auch große Freundeskreise, viele Bekannte, etc. aber es gibt eben diesen einen, oft eher kleinen aber feinen Kreis an Menschen, die echte soziale Beziehungen sind. Man sagt nicht ohne Grund: Es ist schwer Freunde in Finnland zu finden, aber sind sie erst einmal gefunden, wirst du sie nie mehr los.
Und das kann ich zu 100% unterschreiben. Das ist natürlich nur mein Eindruck und meine Beobachtung, aber irgendwie scheint sich hier die Welt eher um wirklich wichtige Dinge zu drehen. Die Prioritäten sind anders gesteckt und verteilen sich eben nicht nur auf das HABEN, sondern vor allem auch auf LIEBEN und SEIN!
Und das sollte für uns alle ein Ziel sein. Nicht nur für das kommende Jahr, sondern für unser gesamtes Leben. Aber vielleicht fangen wir einfach zur Weihnachtszeit damit an. Zeit mit der Familie genießen und ganz bewusst unsere sozialen Kontakte wahrnehmen und erleben. Und zwar die, die uns guttun und für uns gut sind. Vielleicht ist das unser Learning aus dieser ganzen Corona-Zeit. Dass wir schätzen sollten, was wir bereits haben und uns auf wichtige Dinge und vor allem Menschen besinnen.
Daher weg mit all den Vorstellungen und hohen Erwartungen an eine außergewöhnliche und traumhafte Weihnachtszeit mit perfektem Dinner, Outfit und teuren Geschenken. Hin zu gemeinsamer Zeit, tollen Gesprächen und persönlichen Geschenken, die von Herzen kommen, weil wir uns Gedanken um unsere Mitmenschen machen – um genau die, die unser Glück hervorzaubern.
Hier kommst du zur gesamten Ausgabe und allen Inhalten des Glücksmagazins.
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