Wenn es um das Thema Entspannung geht, dann sind die Definitionen oft sehr verschieden. Für die einen ist „sich entspannen“ die Freizeit im Garten zu verbringen, andere hören Musik oder machen Sport. Dabei handelt es sich um einen verschiedenen Entspannungstyp.
Oft reicht eine kleine Pause auf der Couch nicht mehr aus, um genug Entspannung in den stressigen Alltag zu integrieren. Und dass diese Alltags-Integration wichtig und richtig ist, haben mittlerweile die meisten erkannt.
Es kommt daher, dass wir im Alltag ganz schnell aus dem Gleichgewicht geraten, wenn wir nicht aktiv gegensteuern. Es sollte immer ein Gleichgewicht zwischen Gelassenheit und Ruhe auf der einen und Anspannung und Anstrengung auf der anderen Seite herrschen.
Wenn ich an früher denke, eine Zeit ohne Smartphone und ständige Erreichbarkeit, dann hieß Feierabend für meine Eltern auch wirklich Feierabend. Die Wochenenden wurden für Spaziergänge oder Ausflüge sowie Hobbys genutzt und es war ein eingespielter Alltag aus Ritualen und Abläufen.
Heute sieht es meist etwas anders aus. Ständige Erreichbarkeit und enormer Druck durch Doppelbelastungen, Mehrarbeit oder z. B. Schichtdienste werden zusehends mehr und stärker belastend. Es braucht einen Ausgleich zu Stress und Anspannung aus Job, Privatleben und den äußeren Einflüssen des Lebens.Das Problem dabei? Die meisten Menschen wissen gar nicht, was ihnen wirklich gut tut. Oder könntet Ihr direkt, also aus dem Stegreif, ein paar Aktivitäten aufzählen, die Euch wirklich gut tun und entspannen, bzw. die, die es eben nicht tun? Schwierig, oder? Wirklich gezielt Energie tanken, kann aber nur, wer seinen Entspannungstyp kennt.
Einer der wichtigsten und häufigsten Gründe, warum das Entspannen so schwer fällt, liegt daran, dass die falsche Methode ausgewählt wird. Entspannen ist ein völlig individueller Prozess und Erholung bedeutet für jeden etwas anderes. Es müssen individuelle Rituale entwickelt werden. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass es vielleicht auch eine Zeit braucht, bis man die richtige Erholungsmethodik für sich gefunden hat. Seid Euch bewusst, dass es eventuell nicht bei dem ersten Versuch die richtige Wahl ist. Nur weil gerade Yoga trendig ist und Freunde die Übungen empfehlen, heißt es noch lange nicht, dass auch bei Euch eine Entspannung einsetzt.
Aber nun zu den verschiedenen Entspannungstypen und den entsprechenden Methoden.Der Weg zum richtigen Entspannungstyp führt am Besten über die Wahrnehmung. Dabei unterscheidet man zwischen 3 Wahrnehmungs-, bzw. Lerntypen:
Mehr zu diesen Typen und deren Wichtigkeit vor allem in der Kommunikation findet Ihr HIER. Dort gibt es außerdem einen Link, um durch einen Test herauszufinden, welcher Euer bevorzugter Wahrnehmungskanal ist.
Im Bezug auf verschiedene Entspannungsmethoden teilen wir nun die Wahrnehmungstypen in folgende drei Entspannungstypen ein:
Dieser Typ benutzt am intensivsten die beiden Sinne Sehen und Hören, um die Welt zu erfahren und zu erkunden. Dabei kann entweder nur einer der beiden Kanäle verstärkt ausgeprägt sein, oder aber es ist ein Mischtyp, der je Situation oder Stimmung die eine (visuell) oder andere (auditiv) Wahrnehmungsschiene stärker fokussiert.Die vorwiegend visuellen Typen bevorzugen bildliche Darstellungen von Dingen und können diese besonders gut verarbeiten. Sie vertiefen sich gern in interessante Themen und es fällt leicht, Bilder vor dem geistigen Auge entstehen zu lassen.Der auditive Typ hingegen kann mehr mit Töne und Wörter anfangen. Er bevorzugt eher Hörbücher als selbst gelesene Schriften, greift zu Podcasts oder der Lieblingsmusik. Im Freundes und Bekanntenkreis ist der auditive Typ oft als guter Zuhörer gefragt und fühlt sich im Gespräch mit anderen wohl.Für diese beiden und auch Mischtypen eignen sich folgende Entspannungsmethoden:
MEDITATION
Es ist wohl einer der Klassiker im Entspannungsbereich. Mit der Meditation kann erlernt werden, die Sinne, die im Alltag verstärkt gebraucht werden zu entlasten. Es wird zudem leichter, sich zu fokussieren. Meditation beruhigt die Gedanken und hilft dabei, sich ganz bewusst auf einen bestimmten Gegenstand oder Reiz zu fixieren, um alles andere auszublenden. Trainiert wird damit der Blick für das Wesentliche und die Konzentration und Achtsamkeit werden gesteigert.
AUTOGENES TRAINING
Sich selbst und seinen Körper zur Ruhe zu bringen gelingt mit dem Autogenen Training. Hierbei wird bewusst selbst Einfluss auf den eigenen Körper genommen. Man könnte dabei fast schon von einer Art Selbsthypnose sprechen. Zumindest im weitesten Sinne. Genutzt wird vor allem die Kraft der eigenen Vorstellung.
Traum- und Phantasiereisen
Bei der Phantasiereise kann das bildliche Vorstellungsvermögen ganz gezielt eingesetzt werden, um sich an einen schöneren Ort zu beamen. Es ist ein gelenkter Tagtraum, eine Reise irgendwo anders hin. Manchmal auch durch den eigenen Körper. Wichtig dabei ist, dass die Bilder, die vor dem inneren Auge entstehen zugelassen und nicht bewertet werden.
Dieser Typ reagiert auf sich selbst und die Umwelt vor allem durch Fühlen und Einfühlen. In Gesprächen mit anderen kommt oft der feine Sinn für Körpersprache zum Einsatz. Auch in Sachen Entspannung benötigt dieser Typ eine gewisse Körperlichkeit, um Stress abbauen zu können. Damit kann z.B. auch eine Massage gemeint sein. Auch ein Saunabesuch kann neue Energie freisetzen. Vor allem eine Kombination aus klassischen Wellnessangeboten mit sanfter Bewegung ist die ideale Mischung. Hierbei kann der eigenen Körper gespürt und die Achtsamkeit gefördert werden. Wie wäre es mit den folgenden Methoden?
YOGA
Yoga kombiniert körperliche mit geistigen Übungen. Sogenannte Asanas, langsame Bewegungsfolgen, die den Körper dehnen, werden mit Meditations- und Atemübungen sowie Phasen der Tiefenentspannung verbunden. Yoga hat eine beruhigende und ausgleichende Wirkung. Es werden Kraft, Muskelausdauer, Flexibilität und Gleichgewichtssinn trainiert. Und auch, wenn es sich während einer Stunde nicht ganz so entspannt anfühlen kann, sind die entspannende Wirkung und Ausgeglichenheit im Anschluss umso deutlicher spürbar. Es gibt viele verschiedene Formen von Yoga. Vom sportlichen Hatha Yoga bis hin zum ruhigeren Yin-Yoga findet jeder die passende Version.
Als Einsteiger sind klassische Basic-Kurse geeignet, in denen man die ersten Übungen genau erklärt bekommt und genügend Zeit zum Üben hat.Wer zu Hause die ersten Versuche machen möchte, ist mit den Videos von „Mady Morrsion“ gut beraten.
QIGONG
Qi Gong ist ebenfalls ein ganzheitliches Bewegungs- und Meditationstraining. Ziel von Qi-Gong-Übungen ist es, die unsichtbare Lebensenergie (das sogenannte Qi) zu stärken und zu harmonisieren. Das gelingt durch sanfte Bewegungen und Bewegungsfolgen. Diese Art von Entspannungsübungen können jederzeit und überall durchgeführt werden. Alles was benötigt wird, sind bequeme Klamotten.
Bei diesem Typ habe ich lange überlegt, denn tatsächlich finden sich hier alle drei Wahrnehmungstypen wieder, allerdings vermehrt der kinästhetische. Entspannung muss nicht immer entspannt zugehen. Es geht um den Ausgleich und die Möglichkeit, den Kopf und die Gedanken frei zu bekommen.Für diesen Enstpannungstyp ist es Erholung, wenn der Körper gefordert und gespührt werden kann. Dinge können im Anschluss mit ganz anderen Augen gesehen und als gar nicht mehr so wichtig bewertet werden, wie es noch vor der Sporteinheit gewesen ist.Diese Bewegungen und Power-Einheiten könnten Anhilfe gegen Stress und zu viele Gedanken bringen:
INDOOR-CYCLING
Hier ist Action garantiert. Es ist ein intensives Ausdauertraining auf einem speziellen Indoor-Bike zu motivierender Musik. Mit Hilfe der Beats und der entsprechenden Geschwindigkeit der Musik wird ordentlich Gas gegeben. Die schnellen Bewegungen bauen Stresshormone ab und helfen gerade dann, wenn man bei der Arbeit nicht sonderlich körperlich aktiv ist. Der Körper fühlt sich im Anschluss ausgelaugt und müde an, aber der Geist und der Kopf sind topfit.
PILATES
Pilates ist ein funktionelles Ganzkörpertraining, bei dem Muskelaufbau und Dehnung mit Koordinations- und Atemübungen kombiniert werden. Sozusagen die körperliche und geistige Ebene kombiniert. Pilates ist in der richtigen Ausführung sehr anstrengend und fordert den Körper auf seine ganz eigene Art.
Das Finden des entsprechenden Entspannungstyps und den dazugehörigen Methoden ist das eine. Ein guter Schritt in die richtige Richtung. Aber wenn Ihr Euren Sport oder Eure Methode gefunden habt, heißt es DRAN BLEIBEN!Denn wie so oft ist es die Regelmäßigkeit und Routine, die die Entspannung mit sich bringt. Immerhin wollen wir entspannter durch das Leben gehen und nicht nur am Montagabend nach der Stunde Yoga, die vielleicht alle vier Wochen durchgeführt wird.
Baut Entspannung wie normales Training in den Alltag ein. Dabei muss es nicht viel und lang sein. Hört auf Euch und Euren Körper und gleicht mit diesen Methoden den Stress und die Belastungen aus, die Euch im Laufe der Woche über den Weg laufen.
Wusstet Ihr, dass Ihr viele Entspannungskurse und Angebote von Eurer (meist eher von den gesetzlichen) Krankenkassen bezahlt bekommt? Auch in der jetzigen Zeit. Hier werden einige Online-Kurse komplett von den Kassen übernommen.
Ihr werdet sehen, es lohnt sich und fühlt sich einfach toll an!In diesem Sinne wünsche ich Euch noch eine erholsame Woche.Viele Grüße,
Danii
Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert
Kommentar *
Name
E-Mail
Website
Kommentar abschicken