kreativer Kopf Kreativität

Kreativer Kopf bringt kreatives Chaos

Es ist nicht immer leicht, ein „Creative-Mind“ zu sein.

Ich gebe es zu: „Ich bin ein kreativer Kopf und verbreite kreatives Chaos.“

Vor zwei Tagen habe ich einen Beitrag über die Förderung der Kreativität geschrieben. Dazu haben mich einige Nachrichten von kreativen Menschen erreicht, die genau das sagen, was ich auch erlebt habe. „Es ist nicht immer einfach der kreative Kopf zu sein!“ Daher möchte ich auf dieses Thema etwas genauer eingehen.

Es ist toll, ein kreativer Kopf zu sein und viel Phantasie zu haben. Es bringt mich sowohl im Leben als auch im Job weiter, birgt aber auch einige Probleme und bringt Missverständnisse mit sich.

Ich war schon immer ein Tagträumer und konnte meine Gedanken stundenlang abschweifen lassen.

Kreative Fähigkeiten stehen in der heutigen Leistungsgesellschaft weit hinter Wissen und Können (im Sinne von handwerklich oder wissenschaftlich). Kunst und Musik sind in der Schule unwichtiger als Mathe oder Deutsch und tatsächlich kreativ gearbeitet wird eher selten. Sind phantasievolles Spielen und kreative Gedanken im Kindesalter noch süß und auch durchaus positiv anerkannt, werden bereits Teenager und junge Erwachsene als kindisch, infantil oder sogar albern abgestempelt. 

Tatsächlich habe ich erst in meinem ersten Studium der Sozialpädagogik (mit Schwerpunkt Theaterpädagogik) kennenlernen dürfen, dass es nicht nur eine Gabe ist, Phantasie zu haben, sondern auch einfach glücklich macht, diese ausleben und für sich und sein Leben nutzen zu können. In den ersten Seminaren in Theaterpädagogik, Schauspiel oder Stimmbildung war ich durchaus gehemmt und habe mich einfach albern gefühlt.

kreatives Chaos

Aber ich habe schnell gelernt, die Ideen und „unrealistischen“ Vorstellungen“ in meinem Kopf zu nutzen und sowohl für das Studium als auch jetzt in den Beruf einzubeziehen. Ich spiele zwar derzeit kein Theater mehr, kann aber in der Konzeption und Entwicklung von gesundheitsspezifischen Konzepten und Storys diese Fähigkeiten ideal einsetzen und nuten. Denn mit 1000 unrealistischen und abgehobenen Ideen im Kopf sind vielleicht fünf wirklich gute und umsetzbare dabei. Alle anderen haben zumindest ein Lächeln gezaubert ?.

Gerade im Projektmanagement, wenn in einem Team an einer Aufgabe gearbeitet wird, zeigen sich für mich oft kleine Schattenseiten des „Creative-Mind“. Da ist diese eine Sache, die durchaus schwierig ist: Kommunikation!

Kreative Köpfe und Kommunikation – oft sind Missverständnisse vorprogrammiert.

Die Bilder und auch Lösungen, die ich bereits in meinem Kopf habe, müssen den Teammitgliedern auch irgendwie verständlich gemacht werden. Dabei bin ich oft „betriebsblind“, erwarte von allen genauso viel Vorstellungskraft wie von mir selbst. In meinem Kopf macht es zwar meist Sinn, aber bei der Übermittlung meiner Gedankengänge scheint es einige Wackelkontakte zu geben. ? Und glaubt mir, wenn man eine Idee hat, dafür brennt und diese dann nicht richtig übermitteln kann, ist das wirklich frustrierend! Gott sei Dank ist es aber eher selten der Fall, kommt aber vor.

Zum anderen habe ich es erlebt, dass man als (offensichtlich) kreativer Kopf in einem Team oft „ausgenutzt“ wird. Da soll man auf Knopfdruck und jetzt gleich kreative Lösungen heraushauen oder weiterhelfen, obwohl man selbst an anderen Projekten arbeitet. Ok, da ist dann auch dieses Problem mit dem „Nein-Sagen“. Man wird in eine Schublade gesteckt und genau da soll man bleiben und arbeiten. 

Organisation ist nicht immer alles – Kreatives Chaos für mehr Produktivität

Meinen größten, nennen wir es Verbesserungsbedarf, habe ich im Bereich System und Organisation. Ich habe ein Problem mit dem Setzen von Prioritäten. Das Klischee „kreativ trifft chaotisch“ stimmt (bei mir) auf jeden Fall. Ich springe von einer Idee zur nächsten, pendele zwischen mehreren Projekten oder ertappe mich dabei, bestimmte Dinge nicht sofort zu Ende zu bringen. Innerhalb von Projekten bin ich dagegen immer gut organisiert. Mit Kalender, To-Do-Listen und Zwischenzielen bis zur Deadline komme ich wirklich gut zurecht. Es ist quasi ein äußerliches Chaos, innerlich habe ich ein ordentliches System, was ich bis jetzt auch meinen Kunden zeigen konnte!

Früher sah mein Schreibtisch immer furchtbar unordentlich aus. Klebezettel, Notizbücher, Schmierpapier und Co. waren meine besten Freunde. Diese Organisation habe ich im letzten Jahr komplett digitalisiert und verwende keinerlei Papier oder Notizbücher mehr. Dazu findet Ihr einen Beitrag HIER.

Aber das wirklich Schönste daran, als kreativer Kopf arbeiten und leben zu dürfen, ist die Anerkennung und das Feedback der Mitmenschen. 

Außerdem gibt es doch nichts Schöneres, als sich das innere Kind erhalten und damit sein Leben gestalten zu können. Wilde Gedanken und Vorstellungen zu haben, diese in Lösungen oder Projekte umzuwandeln und am Ende zu sehen, dass es tatsächlich funktioniert, gefällt und anerkannt wird, ist das größte Geschenk, was man bekommen kann.

Daher denkt immer daran, jeder Mensch ist unterschiedlich und wir sollten unsere Unterschiede nutzen, um mit der bestmöglichen Kombination unserer Stärken ans gemeinsame Ziel zu kommen. Nicht nur im Job, sondern im Leben. Jeder hat andere Ziele, Werte, Fähigkeiten und Schwächen und das ist gut so!

Ich habe gerade nochmal einen meiner Beiträge aus 2018 gelesen und musste bei dem Gedanken an die Zeit schmunzeln. Darin geht es eben genau darum, dass jeder sich seine Welt, sein Leben so baut, wie es für ihn perfekt ist. Findet Ihr HIER. Denn dann kann es auch wieder heißen: Happiness meets Life – Life is about creating yourself!

Einen tollen Artikel über kreative Köpfe, im wahrsten Sinne, findet Ihr HIER. Darin geht es um die neurologischen Besonderheiten kreativer Gedanken.


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