Kreativität fördern

Kreativität fördern und achtsamer werden

Wie Phantasie uns entspannter durch den Arbeitstag bringt

Geschichten gehörten für uns alle zu unserer Kindheit dazu. Die Bilder und Vorstellungen der Erzählungen haben sich von ganz alleine in unseren Gedanken gebildet. Und auch im Rollenspiel mit Freunden wurden ganze neue Welten erfunden. Aus dem kleinen Bach wurde ein reißender Fluss, aus einem Fahrrad ein Pferd oder aus einer kleinen Hütte im Garten eine bezaubernde Märchenlandschaft. Damit konnten unsere Eltern ganz unbewusst unsere Kreativität fördern. 

Vorstellungskraft und Phantasie sind Eigenschaften und Fähigkeiten, die leider bei vielen Erwachsenen verloren gegangen sind. Daher ist es wichtig, die Kreativität fördern zu können. In Alltag von KITA, Schule und Berufsleben gibt es viel zu viele fest vorgeschriebene Standards und Richtlinien. Das fängt bereits im Kindergarten damit an, dass nach Anleitungen gebastelt wird. Die Ergebnisse sollen am Ende möglichst gleich aussehen. Vorlagen müssen ausgeschnitten und entsprechend „ordentlich und richtig“ ausgeschnitten oder ausgemalt werden. Ein pinkes Pferd ist „falsch“ oder ein schwarzer Regenbogen nicht richtig. Bereits hier werden die Kinder mit der Realität und einem Denken in richtig und falsch bombardiert. Sicherlich ist dies nicht überall der Fall, aber oft wird nur in diesen Dimensionen gedacht und gehandelt, weil es eben schon immer so war.

In der Schule werden wir schon sehr früh mit Noten und Bewertungen im künstlerischen Bereich konfrontiert, Kreativität fördern ist dabei allerdings nicht das Ziel. Bilder oder auch musikalische Vorträge werden bewertet und somit in gut und schlecht unterteilt. Gerade im Hinblick auf die Schulbildung und das Bildungssystem lohnt sich mal wieder ein Blick gen Norden – nach Finnland. Anders als einem starren Frontalunterricht findet man in finnischen Schulen viel Projektunterricht wieder. Lehrer fungieren eher als Lernbegleiter und integrieren ganz selbstverständlich digitale Bildung in den Unterricht. In kleinen Klassen lernen Schüler und Schülerinnen gemeinsam bis ins Teenager-Alter, ohne dabei ständig den Klassenverband wechseln zu müssen. Außerdem und das ist das wohl Wichtigste, gibt es fast nie standardisierte Tests. Stattdessen gibt es individuelle Lernziele für die Lernenden. Phantasie und Kreativität fördern sind somit einfacher umsetzbare Ziele.

Die Phantasie ist eine unserer wertvollsten Fähigkeiten. Dies hat bereits Albert Einstein erkannt:

„Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt!“

Neurowissenschaftlich sieht Phantasie (sehr grob gesagt) so aus: Während phantasievoller Gedanken ist unser Gedächtnisspeicher des Gehirns aktiv, der Bereich des Frontallappens bleibt dagegen ruhig. Das bedeutet, dass es uns genau dann möglich ist, Informationen neu zu kombinieren. Wir kommen also auf ganz neue Gedanken und auch Lösungswege, die aber keinesfalls unrealistisch sein müssen. Sie sind nur anders, neu und ungewöhnlich. Ein gutes Beispiel ist das Aufbauen von Eselsbrücken, um neues zu lernen.

Phantasie erfüllt darüber hinaus gleich mehrere Funktionen: Zum einen dient sie dazu, die Wirklichkeit zu verarbeiten und wahrzunehmen. Es lassen sich sogar unschöne Erfahrungen oder Schicksalsschläge bewältigen oder ein angeschlagenes Selbstwertgefühl steigern. 

Weitere Vorteile, die uns im privaten und auch im Berufsleben weiterbringen können:

  • Phantasie…
    • steigert die Kreativität,
    • begünstig Einfühlungsvermögen und Empathie,
    • hilft beim Stressabbau,
    • fördert Innovationen,
    • steigert die Lernfähigkeit und
    • steigert Glücksgefühle.

All diese Vorteile können wieder zum Tragen kommen, wenn wir es schaffen, die Phantasie wieder zu erwecken. Unsere Vorstellungskraft geht nicht komplett verloren, wir müssen sie nur neu wecken. Dazu gibt es viele Methoden und Techniken, die die Phantasie beflügeln und uns zu mehr Kreativität fördern können.

3 Methoden und Techniken um Phantasie und Kreativität fördern:

#1

Brainstorming

Eine für viele wohl bekannte Kreativitätstechnik. In fast allen Meetings werden in der Gruppe Ideen und Vorschläge gesammelt und gemeinsam ausgewertet. Auch die Weiterentwicklung der einzelnen Ideen anderer gehört zu dieser Methode. Dabei werden entweder konstruktive Kritiken oder Kombinationen mehrerer Ideen zu einer neuen entwickelt. Wichtig dabei ist, dass man zu Beginn des Brainstormings so wenig wie möglich Rahmenbedingungen und Einschränkungen vorgibt. Dadurch entstehen besondere Ideen, die nach und nach realitätsnäher entwickelt werden können.

#2

Brainwriting

Angelehnt an das Brainstorming werden hier Ideen und Vorschläge im Stillen aufgeschrieben und jeder lässt seiner Phantasie freien Lauf. Diskussionen und Bewertungen folgen erst dann, wenn alle mit ihren Aufzeichnungen fertig sind. Auch hier ist es üblich, dass Ideen kombiniert und gemeinsam weiter entwickelt werden.

#3

Provokationstechnik

Hierbei gibt es drei Denkanstöße, die dabei helfen sollen, von der ursprünglichen Fragestellung abgelenkt zu werden, um anschließend mit komplett neuen Denkanstößen zur eigentlichen Aufgabe zurückzukehren:

  • Umkehrung: Der Sinn von etwas Bekanntem wird komplett zweckentfremdet. Es wird sich bewusst etwas ausgedacht, was es auf der ganzen Welt nicht gibt. Dabei hilft es, sich konkret das Gegenteil von dem auszudenken, was tatsächlich stimmt. Unwirkliche und absurde Gedanken sind für die Phantasie sehr reizvoll. Ein Beispiel: Ein LKW soll möglichst klein sein.
  • Übertreibung: Es wird hierbei über den ursprünglichen Sinn und Zweck von etwas nachgedacht und es sich anschließend in übertriebener Form vorgestellt. Auch dies soll das Phantasievermögen anregen. Es macht wirklich Spaß, sich einmal ganz bewusst völlig merkwürdige Gedanken in den Kopf zu setzen. Ein Beispiel: Ein Ventilator kann einen Tornado erzeugen.
  • Falschaussage: Es wird einfach etwas behauptet, was absolut nicht stimmt. Dabei sollte versucht werden, möglichst konsequenten Unsinn zu erzeugen; Dinge, die physikalisch nicht möglich sind oder die absolut nicht in die gesellschaftlichen Normen passen. Abdriften von der Realität ist hier gefragt. Weg von Normen und Standards, Regeln und Gesetzten. Ein Beispiel: Gänseblümchen fressen Löwen.

Übungen und Ideen – Kreativität fördern und anzuregen

Alle diese Techniken eignen auch für Team-Workshops zur Entstehung neuer Projekte oder Produkte. Kreativität fördern macht dabei nicht nur Spaß, mit den Kollegen völlig abstruse Gedanken zu teilen bringt auch ganz neue Lösungsansätze mit sich.

Weitere Techniken, die dabei helfen, die eigene Phantasie anzuregen, können unter anderem Tagträume sein. Anstatt sich seinem Buch oder Hörbuch hinzugeben, sollte man der Phantasie freien Lauf lassen. Einfache Fragen helfen dabei: Wo wäre ich jetzt gern, mit wem und wie sieht es dort aus? Was würde ich jetzt am aller liebsten machen?

Auch das Beobachten der Mitmenschen kann eine gute Phantasie-Übung sein: Welchen Beruf oder Hobbys haben die Mitreisenden oder Fußgänger wohl? Oder ganz weg von der Realität: Sind es vielleicht alles Geheimagenten, Stars oder Außerirdische? Was wäre, wenn? Würde dann die Stadt auch anders aussehen? Was wäre ich dann in dieser Umgebung? Weitere Methoden und Techniken findet Ihr HIER.

Phantasie bringt Spaß in den Alltag

Ganz egal wie, Kreativität fördern macht auf jeden Fall Spaß! Vor allem hilft es dabei, sich in stressigen Situationen dem Alltag zu entziehen und entspannter zu reagieren. Wer mehr über den Tellerrand sieht und auch versteht, dass der gelernte Standard durch kreative Gedanken sogar noch besser werden kann, ist gelassener und offen für Neues. 

Und ganz nebenbei erwecken Ausflüge in und auch mit unserer Phantasie das Kind in uns zu neuem Leben. Die Realität ist oft genug präsent und knallhart, los geht es also mit Träumen und wahnwitzigen Gedanken, die uns das Leben ein Stück weit HAPPIER machen. 

In diesem Sinne, phantastische Gedanken wünsche ich Euch.

Auf dass Ihr glücklich in den Tag hineinträumt!

Dass es auch mit einer großen Phantasie und Kreativität nicht immer leicht ist, erzähle ich Euch HIER.


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