Ernährung Weihnachten, Weihnachtsgebäck

Weihnachtsgebäck und Festtagsessen

Unser Freifahrtschein für Zucker und weitere Leckereien?

Zur Vorweihnachtszeit geht es bei den meisten von uns im wahrsten Sinne des Wortes „rund“. Denn verlockende Süßigkeiten, Weihnachtsgebäck oder auch ein leckerer Glühwein oder heiße Schokolade erwarten und freuen sich schon auf uns. Die Zahl der Kalorien, die wir in dieser Zeit zu uns nehmen, wollen wir im Grunde gar nicht wissen. Ein Happs hier, ein Stückchen da, und schwups ist bereits mittags der Tagesbedarf reichlich gedeckt. Aber ist das wirklich so schlimm und wirft uns das komplett aus einer sonst ausgewogenen und gesunden Ernährungsweise raus? Sollten wir uns nicht auch mal was gönnen können – und wenn nicht zu Weihnachten, wann dann?

Wusstest du, dass wir in Europa und insbesondere in Mittel- und Nordeuropa wirklich von Glück reden können, was die Jahreszeit zu Weihnachten angeht? Nein? Ich erkläre dir warum.

Wenn bei uns die Vorweihnachtszeit beginnt, dreht sich alles um Gemütlichkeit, Kerzenschein und das Zusammensein mit den Liebsten. Dabei unterstützt uns das Winterwetter. Denn während es draußen kalt und ungemütlich ist, ziehen wir uns in unsere kuscheligen Wohnungen zurück und genießen die Zeit zu Hause.

Unsere „Artgenossen“ auf der Südhalbkugel hingegen, feiern Weihnachten im Sommer. Hier gibt es ganz andere Ansprüche an das Weihnachtsfest und auch an das Weihnachtsgebäck.

Aber speziell auf das Essen und die ganzen Völlereien zur Weihnachtszeit gesehen, sind wir ganz klar im Vorteil. Denn wenn es draußen kalt ist, braucht man grundsätzlich mehr Kalorie. Mega, oder? Ja, dieses „mehr“ steht nicht für 30 Kekse oder anderes Weihnachtsgebäck pro Tag und üppige Mahlzeiten über Wochen, aber es ist zumindest ein „bisschen mehr“. Immer das Positive sehen…

Deftiges Essen, Kerzen, das kuschelige Zusammenkommen auf den Weihnachtsmärkten, der Duft von Keksen und Zimt aus dem eigenen Ofen, der knisternde Kamin zu Hause,…

All das hilft uns aus psychologischer Sicht dabei die Unwirklichkeit des Winters zu übersehen und lässt die kalte Jahreszeit in einem ganz besonderen Licht erstrahlen. So hilft uns das Winterwetter noch mehr Gemütlichkeit aufzubauen und im Umkehrschluss hilft uns die Weihnachtszeit durch den kalten Winter hindurch. Eine Win-Win-Situation würde ich sagen.

Weihnachtsgebäck

Vor allem im hohen Norden ist dies ganz besonders wichtig und notwendig. Denn die Winter sind nicht nur eisigkalt, sondern auch dunkel und vor allem sehr lang. Die Aussicht auf noch viele anstehende dunkle Tage bringt das Gemüt nicht wirklich zum Erleuchten. Die Aussicht und das Erleben von Gemütlichkeit und Weihnachten aber schon. Und da ist ja dann auch noch die Vorfreude auf den kommenden Sommer. Denn der wird auf jeden Fall kommen – irgendwann wird es also wieder heller.

Aber jetzt zurück zum Thema Ernährung.

Kennst du Sätze wie „Jeder darf doch mal eine Ausnahme machen!“ oder „Weihnachten ist ja nur einmal im Jahr!“? Ja, dann bist du da nicht alleine. Ich sage solche Sätze nämlich auch!

Gerade jetzt in der bevorstehenden Weihnachtszeit werden wir diese oder ähnliche Sätze wohl wieder des Öfteren hören und ganz bestimmt auch sagen? Hier ein kleiner Keks und dort etwas Weihnachtsgebäck, kann doch nicht schaden, oder?

Wenn die Ausnahme zur Regel wird

Denken wir doch mal an unsere Eltern oder Großeltern. Deren Weihnachten tatsächlich noch etwas ganz Besonderes und Süßigkeiten, Weihnachtsgebäck und Co. eine Ausnahme waren. Außerdem war die Zeitspanne für den weihnachtlichen Zuckerrausch auf wenige Tage beschränkt. Nicht so wie heutzutage, wobereits Anfang September mit den ersten Stollen und Plätzchen in Supermärkten geworben wird.

Und genau das ist der entscheidende Unterschied zur heutigen Zeit. Leider sind Süßigkeiten und ungesunde Lebensmittel heute überall billig und immer verfügbar. Wir müssen nicht mehr auf Weihnachten warten, um eine üppige Mahlzeit zu uns zu nehmen. Kekse und Plätzchen nur in der Weihnachtszeit? Äh, ich glaube nicht… Es heißt dann nur anders und sieht anders aus. 

Wir haben also im Laufe der Jahrzehnte die Ausnahme zur Regel gemacht. Was früher auf wenige Tage im Jahr beschränkt war, wurde zu unserer täglichen Nahrung, die uns nicht nur an Weihnachten dick und krank macht.

Unsere Ernährung wurde entzaubert

Genau darin liegt das Problem unserer heutigen Zeit, die von Überfluss und ungesunden Lebensmitteln geprägt ist. Wir machen eine Ausnahme und gönnen uns das Weihnachtsgebäck zum zweiten Frühstück im Büro. Allerdings animieren uns ungesunde Lebensmittel nicht dazu, im Anschluss daran einen gesunden Salat zu uns zu nehmen. Sie führen vielmehr dazu, dass wir spätestens nach dem Mittagessen, wo wir uns – ausnahmsweise – mal einen großen Teller Pasta gegönnt haben, eine Heißhungerattacke bekommen und die restlichen Plätzchen, die noch beim Kollegen auf dem Schreibtisch warten, gierig vertilgen.

Aber hat diese Art der Ernährung noch etwas mit Genuss zu tun? Denn sind wir mal ehrlich; Schmecken uns diese ganzen Ausnahmen denn wirklich? Oder sind wir einfach nur von der Industrie „entzaubert“ worden? Dazu steuern Geschmacksverstärker und Industriezucker ihren Anteil bei.

Das Besondere ist so zum Alltäglichen geworden und die Ausnahme zur Regel. Und das gilt nicht nur für Weihnachtsgebäck oder das Weihnachtsfestessen. Wir machen immer öfter Ausnahmen und merken manchmal selbst gar nicht, dass die Ausnahme längst keine Ausnahme mehr ist, sondern unser ganz normales Essverhalten widerspiegelt. Die Fertigpizza einmal im Monat als Ausnahme macht Spaß, die Fertigpizza zweimal pro Woche als Ausnahme macht dick und krank. Und da ist dann ja auch noch die Verlockung durch ein Übermaß an Auswahl, billige Produkte und natürlich die gute, alte Werbung. Hier läuft so einiges verdammt schief. 

Aber, um an dieser Stelle auch noch etwas Positives zu sagen; Die Gesellschaft ist AUCH auf einem guten Weg. Vor allem in den letzten 10 Jahren ist das Gesundheitsbewusstsein der Deutschen gewachsen. Sie sind interessierter. Auch, wenn das Thema Gesundheit immer noch nicht „sexy“ genug ist, um es wirklich ernst zu nehmen. Leider!

FAZIT:

Am Ende ist es vor allem eine gesunde und gute Mischung aus gesunder Ernährung, Genuss und WIRKLICHEN Ausnahmen, die wir uns GANZ BEWUSST gönnen. Es ist mal wieder unsere eigene Achtsamkeit, die wir uns gegenüber stets steigern sollten, um zu wissen, was gut für uns ist, was uns guttut und was unserer Gesundheit weiterhilft. 
Denn nur dann, wenn ich gesund bin, fühle ich mich wohl und kann glücklich und vorfreudig auf gewisse Ausnahmen blicken.

Lass dir also nicht die Vorfreude auf köstliche Süßigkeiten, Weihnachtsgebäck und Leckereien zu Weihnachten nehmen, sondern katapultiert sie wieder in das Licht des Besonderen. Denn JA, Weihnachten ist nur einmal im Jahr. Freu dich drauf!!!

Und ein kleiner Spoiler für dich: Die kommende Dezember-Ausgabe wird gespickt sein mit Rezepten und Tipps rund um die schönste Zeit des Jahres. Und natürlich mit vielem leckerem Weihnachtsgebäck!


Ausgabe 05/2021 Vorfreude Weihnachten

Vorfreude ist die schönste Freude

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